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19 Apr.
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Datum 19.Apr..2024 19:00 - 21:00
21 Apr.
Leistungsprüfung Wasser
21.Apr..2024 10:00 - 12:00

Die letzten Einsätze

Ohne Nachwuchs keine Zukunft

Sowohl positive als auch negative Entwicklungen bei den regionalen Jugendfeuerwehren

Hat Usain Bolt heimlich bei der Altenmarkter Feuerwehr trainiert? Diese Frage stellte sich OZ-Leser Jürgen Krischan, nachdem er bei einem Wirtshausbesuch live Zeuge eines Feuerwehreinsatzes wurde. "Bevor ich zum ersten Schluck ansetzte, waren schon die ersten Feuerwehrleute mit ihren Autos auf dem Weg zum Gerätehaus. Sogar der Wirt ließ seinen Kochlöffel fallen, sprang über Tische und Bänke und sauste mit quietschenden Reifen zu seinen Kameraden", berichtet Krischan. Schon beim zweiten Schluck hörte er das erste Einsatzfahrzeug. Krischan ist beeindruckt von der Schnelligkeit der Feuerwehr. Diese Schnelligkeit ist eng verknüpft mit dem Nachwuchs in den Jugendfeuerwehren. Denn ohne junge Leute können die Feuerwehren nicht fortbestehen.

Diana Thiele betreut mit ihrem Team die "Mini-Löschzwerge" (fünf bis neun Jahre) und die "Löschzwerge" (neun bis zwölf Jahre) der FF Altenmarkt. "Im Juli konnten wir uns endlich wieder treffen, in vier Gruppen mit jeweils etwa zehn Kindern", freut sich Diana Thiele. Das Treffen sei sehr gut angekommen, man habe sich gegenseitig vermisst. "In den Ferien treffen wir uns erneut, um den Faden nicht gleich wieder zu verlieren", erläutert sie. "Wir haben Spiele für das Sozialverhalten und den Zusammenhalt gemacht", berichtet Diana Thiele von den Aktivitäten. Im vergangenen Jahr habe man keine Neumitglieder aufnehmen können, doch dieses Jahr sei am Samstag, 18. September, von 10 bis 11.30 Uhr ein Treffen für Interessenten geplant. Ob sich die bisherigen Mitglieder halten, kann Diana Thiele derzeit noch nicht sagen: "Dafür muss ich erst abwarten, wie regelmäßig sie im nächsten viertel Jahr wieder kommen."

Reges Interesse bei FF Jugend in Aicha

Auch die Jugendarbeit der FF Aicha ist in vollem Gange. Nachdem die "Lockdowns" im vergangenen Jahr die Jugendarbeit nahezu vollständig verhinderte, freut sich Kommandant Hans Pfaffinger nun umso mehr, dass der Aufbau einer neuen Jugendgruppe voranschreitet. Ab Mitte September soll die neue Gruppe final feststehen und eingewiesen werden. Etwa zehn Personen haben sich gemeldet. Pfaffinger ist erleichtert: "Wir können positiv in die Zukunft blicken!"

Schlecht steht es hingegen um den Feuerwehrnachwuchs bei der FF Galgweis. "Es ist total traurig", beschreibt Kommandant Helmut Leberfinger die Situation. "Wir hatten seit 1984 eine Jugendfeuerwehr und haben diese dann im Januar 2020 mit nur einem Mitglied auflösen müssen." Noch im vergangenen Jahr hatte die FF gehofft, mit zwei neuen Jugendanwärterinnen die Beteiligung wieder anzukurbeln, doch: "Leider haben wir noch immer keine Jugendfeuerwehr wieder aufgebaut", bedauert Leberfinger. Man habe zwar mit einigen Jugendlichen gesprochen, die Resonanz sei allerdings nicht gut: "Die Jugendlichen wollen derzeit nicht, viele gibt es in Galgweis sowieso nicht und diese betätigen sich bereits in anderen Vereinen – das reicht ihnen", schildert der Kommandant resigniert.

Mangel an Baugrund in den Dörfern

Zwar gebe es bei der FF Galgweis alle zwei Wochen gemeinsame Aktivitäten, wie Radtouren, doch: "Da ist vielleicht mal ein Jugendlicher dabei und dann beim nächsten Mal schon wieder nicht." Doch mit ein bis zwei Jugendlichen könne man keine Jugendfeuerwehr aufbauen. Das schwindende Interesse sei leider kein Einzelfall, sondern eine fortschreitende Entwicklung. Leberfinger befürchtet: "Wenn wir die nächsten Jahre nichts erreichen, ist das das Todesurteil für unsere kleine Landfeuerwehr." Die Altersgrenze sei ohnehin schon recht hoch.

Einen weiteren Grund für den mangelnden Nachwuchs sieht Helmut Leberfinger im Mangel an Baugrund: "Seit 25 Jahren bin ich Kommandant und in dieser Zeit sind 30 Personen aufgrund fehlenden Baugrunds weggezogen. Darunter waren auch fünf Gruppenführer, die mir hier in Galgweis dann abgehen." Diese ließen sich dann in der Umgebung nieder wie etwa in Moos, Plattling oder Wallerfing, die wiederum eigene Feuerwehren hätten, bei denen sie dann aktiv seien. Weiterhin gestalte sich das Anlaufen nach Corona extrem schwierig: "Corona könnte definitiv der Todesstoß gewesen sein, ein Brandbeschleuniger für eine Entwicklung, die so nicht mehrere Jahre gedauert, sondern sich auf eines gebündelt hat."

Jugendgruppen: Fusion als Lösung?

Eine Lösung wäre laut Leberfinger, die Jugendfeuerwehren im Vilstal zusammenzulegen. So könnte man die Jugendlichen an das Ehrenamt binden. "Über kurz oder lang wäre es wohl auch denkbar, mit Gergweis gemeinsam eine Jugendgruppe zu bilden", überlegt Leberfinger. Denn alleine sei das nicht mehr zu stemmen.

Über ausreichend Nachfragen freut sich hingegen derzeit Michaela Baumgartner, Jugendwartin der FF Osterhofen. Sie betreut gemeinsam mit Elisabeth und Sebastian Ortner die "Feuerknirpse" (6 bis 12 Jahre). "Momentan wollen viele Kinder einen Freund oder Nachbarn mitnehmen", berichtet sie. "Der Zugang wird wieder besser, es ist sehr viel los", schildert Michaela Baumgartner erleichtert. Gerade mit Corona hätte es zwischenzeitlich doch auch schon mal anders ausgesehen. Zweimal haben sich die Feuerknirpse in diesem Jahr schon getroffen. Im August ist Pause, nach den Ferien geht es wieder weiter. "Wir treffen uns dann alle 14 Tage jeweils am Samstagvormittag", erläutert die Jugendwartin. Sobald es wieder kühler werde, verschiebe man das Treffen auf den Nachmittag. "Die bisherigen Treffen wurden super angenommen", freut sie sich. Thema waren grundlegende Dinge wie Erste Hilfe oder Verband, Notruf absetzen.

Damit auch die FF Künzing für die Zukunft gut aufgestellt ist, wurde in der Jahreshauptversammlung vergangene Woche beschlossen, eine Kinderfeuerwehr ins Leben zu rufen. Natalie Saller wird aufgrund ihrer Qualifikation die Leitung übernehmen. So werden die zukünftigen Mitglieder sicher schon bald darauf vorbereit, eines Tages in Usain-Bolt-Manier zum Ort des Geschehens eilen zu können.

 

Bericht PNP Osterhofen