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Feuerknirpse Gruppenstunde
Datum 15.Juni.2024 10:00 - 12:00
13 Juli
Feuerknirpse Gruppenstunde
13.Juli.2024 10:00 - 12:00

Die letzten Einsätze

„Wir ärgern nicht, wir helfen“

Weil es immer wieder Unvernünftige gibt, werden Rettungseinsätze teils heftig erschwert

In den vergangenen 15 Jahren ist die Achtsamkeit und Rücksichtnahme in der Bevölkerung zurückgegangen, das spüren wir beinahe bei jedem Einsatz“, sagt Kreisbrandmeister und Stadtkommandant Manfred Ziegler. Immer häufiger erschweren einige Unvernünftige die Arbeit der Rettungskräfte. „Dabei wollen wir die Bevölkerung doch nicht ärgern, sondern einfach nur helfen“, betont Ziegler.
Wer einen Unfall beobachtet, filmt oder fotografiert, statt zu helfen, gilt laut Gesetz als Gaffer. Und diesen droht je nach Situation und Tatbestand bis zu 1000 Euro Bußgeld – oder sogar eine Freiheitsstrafe. Das hält dennoch einige wenige nicht davon ab, das Handy zu zücken und im schlimmsten Fall auch noch Rettungskräfte bei ihrer Arbeit zu behindern. „Es gibt dann auch noch jene, die den Helfern Tipps geben, selbst aber keinen Finger rühren. Zu jenen sag ich dann, sie sind herzlich willkommen sich bei der Freiwilligen Feuerwehr oder anderen Hilfsorganisationen ehrenamtlich einzubringen, dann sieht man diese Leute meist nur noch von hinten“, konstatiert Kreisbrandmeister Ziegler.

Absperrungen machen Sinn
Noch mehr Ärger bereiten jene, die versuchen, in abgesperrte Bereiche hineinzufahren, nicht nur um zu
gaffen, sondern weil sie sich Umwege ersparen wollen. Gerade erst beim Großbrand am Luitpoldplatz
Ende Januar, gab es jene Autofahrer, die nicht einsehen wollten, dass eine großräumige Absperrung nicht
dazu dient, Passanten oder Anwohner zu ärgern, sondern um die Verkehrsteilnehmer und Einsatzkräfte
zu schützen. „Gerade wenn ein Einsatz beginnt und das volle Ausmaß noch nicht abzusehen ist, wird natürlich möglichst großräumig abgesperrt, um Platz für die Fahrzeuge zu schaffen. Gerade am Luitpoldplatz, an dem die Platzverhältnisse ohnehin sehr eingeschränkt sind und wir parkende Autos von Anrainern sogar abschleppen mussten, war es unbedingt notwendig, dass keine Behinderungen entstehen. Bei diesem Einsatz wurde immer wieder nachalarmiert, als wir als Einsatzleiter feststellen mussten, dass wir weitere Gerätschaften und Helfer brauchen, um ein Übergreifen des Brandes auf andere Gebäude zu vermeiden. Ich denke der Ärger wäre ungleich höher, wenn wir jemandem gestatten, vor der Apotheke oder dem Friseur zu parken, und dann keine Möglichkeit mehr besteht wegzufahren“, sagt Ziegler.
Letztlich flammten Glutnester immer wieder auf, sogar noch zwei Tage danach kam es zu Löscharbeiten und erneuten Absperrungen. Während die Einsatzkräfte alles Erdenkliche unternahmen, um dem Brand Herr zu werden, mussten mit Uneinsichtigen Diskussionen geführt werden. „Diskussionen sind das eine, aber wenn diese Leute dann auch noch ausfällig werden, die Helfer gar noch bedrohen und Sprüche losgelassen werden wie ‘ich weiß wo du wohnst’, dann hat der Spaß für mich ein kräftiges Loch“, merkt Ziegler an.

Wenn der Respekt fehlt

Der Respekt gegenüber Einsatzkräften sinke stetig, „obwohl wir das alle freiwillig, in unserer Freizeit machen und lediglich das Ziel vor Augen haben, Menschen zu schützen, zu helfen, zu retten. Wir gehen da rein, wo andere rauslaufen.“ Ziegler betont aber auch, dass es immer nur einige wenige seien, doch insgesamt die Zahl der Übergriffe steige. Deshalb wurde bei der letzten Kommandantentagung sogar ein Deeskalationstraining absolviert. „Fachkräfte der Polizei schulten uns Kommandanten im Umgang mit Leuten, die uns beschimpfen, die aus dem Ruder laufen und sogar tätlich angreifen. Und wir geben dieses Wissen an unsere Mannschaften weiter“, berichtet
der Stadtkommandant. Klar sei es auch für die Einsatzkräfte nicht immer leicht, in solchen Situationen, in denen es um Menschenleben geht, bei Unfällen oder eben bei Bränden, eine ausgewählte Wortwahl zu finden. „Aber es ist doch bedauerlich, dass wir überhaupt trainieren müssen, um Menschen auf Distanz zu halten, dass wir überhaupt darüber sprechen müssen, dass es gilt Ruhe zu bewahren, wenn uns Unruhestifter eine geballte Ladung verbalen
Mist entgegenschleudern.“
Gerade heutzutage sei es nicht mehr selbstverständlich, dass sich Bürger ehrenamtlich einbringen.
Da sei es natürlich kontraproduktiv, wenn man sich dann auch noch beschimpfen lassen muss.
Letztlich wirbt Manfred Ziegler dafür, dass sich Menschen selbst ein Bild davon machen sollten, wie hoch die Anforderungen an Einsatzkräfte sind. „Ich kann nur für die Feuerwehr sprechen, aber jeder
ist bei uns willkommen, um mitzuwirken.“

Bericht Angelika Gabor