Feuerwehr Osterhofen: 2460 Kräfte waren 5128 Stunden im Einsatz
Zur Jahreshauptversammlung haben sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im Rettungszentrum getroffen. Neben den Tätigkeitsberichten standen diesmal auch Neuwahlen der Kommandanten und der Vorstandschaft an – dabei blieb aber alles beim Alten.
Vorsitzender Daniel Urmann führte durch die Versammlung, zu der zahlreiche Vereinsmitglieder und Ehrengäste gekommen waren. In einer Gedenkminute gedachte man der verstorbenen Kameraden. In zwölf Sitzungen der Vorstandschaft, so Daniel Urmann in seinem Bericht, wurden die Geschicke des Vereins besprochen. Die Kameradschaft habe man bei zahlreichen Festen und Unternehmungen gepflegt.
Philipp Ecker, Kassier des gemeinnützigen Vereins, präsentierte einen ausführlichen Bericht über die Einnahmen und Ausgaben. Die Kassenprüfer Georg Harass und Thomas Herold bestätigten eine tadellose Kassenführung und sprachen sich für die Entlastung des Kassiers aus, die einstimmig beschlossen wurde.
Arbeitsreiches Einsatzjahr
„Ereignis- und arbeitsreiche Monate liegen wieder hinter uns“, resümierte Kreisbrandmeister Manfred Ziegler, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, in seinem Rückblick. Er gewährte Einblicke in die Entwicklungen und Aktivitäten der vergangenen zwölf Monate. Mit 118 aktiven Mitgliedern, darunter auch die Jugendfeuerwehr, ist die FF Osterhofen stark aufgestellt. Ein mit 54 Einsatzkräften beachtlicher Anteil, das entspricht 51 Prozent der Aktiven, sind Atemschutzgeräteträger. Sie alle haben nicht nur die erforderliche G26.3-Untersuchung absolviert, sondern auch ihre Pflichtübungen in der Kriechstrecke und im Brandcontainer erfolgreich gemeistert.
Auch in der Atemschutzpflegestelle Osterhofen wurde wieder viel geleistet: 656 Flaschen wurden im vergangenen Jahr gefüllt – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 350 Flaschen im Vorjahr. Außerdem nahmen die Atemschutzgerätewarte umfassende Prüf- und Wartungsarbeiten vor. Insgesamt wurden 362 Atemschutzgeräte geprüft und gewartet sowie 633 Masken desinfiziert und überprüft.
Fortbildung spielte eine große Rolle: Zahlreiche Kameradinnen und Kameraden nutzten ihre Freizeit, um an Lehrgängen sowohl vor Ort als auch an den staatlichen Feuerwehrschulen in Regensburg, Geretsried oder Würzburg teilzunehmen. Neben Standortausbildungen für CSA-Träger, Maschinisten, Atemschutzgeräteträger und technische Hilfeleistungen wurden auch spezialisierte Lehrgänge wie Drehleitermaschinist, Gerätewart, Ölwehrgeräte-Technik und der Aufbaukurs für Stadt- und Kreisjugendwarte besucht. Manfred Ziegler zeigte sich begeistert vom gezeigten Willen zur Weiterbildung. „Manche machen das sogar im Urlaub.“
Schlauchpflege ist eine logistische Meisterleistung
In der Schlauchpflegeanlage der Feuerwehr Osterhofen wurden im vergangenen Jahr die Schläuche der 16 Stadtteilwehren umfassend gewartet. Insgesamt 2456 Schläuche wurden gewaschen, geprüft, getrocknet, gewickelt und dokumentiert. Hinzu kamen Schläuche von Feuerwehren umliegender Gemeinden, sodass schließlich von 44 Wehren insgesamt 3906 Schläuche gepflegt wurden – eine logistische Meisterleistung.
Einsatztechnisch war das Jahr ebenfalls fordernd: Die Wehr rückte zu 164 Einsätzen aus, die von Bränden über Verkehrsunfälle, Ölspuren und Hochwasser bis hin zu Sturmschäden reichten. Dabei waren 2460 Einsatzkräfte im Einsatz und leisteten insgesamt 5128 Stunden.
Besonderen Wert legt die Feuerwehr Osterhofen auf die Nachwuchsarbeit. Mit großem Stolz lobte Ziegler die Arbeit der Jugendwarte Michael Müller und Valentin Mois: „Sie machen ihre Sache hervorragend, sind hochmotiviert und bringen den Jugendlichen mit viel Einsatz das Feuerwehrgrundwissen bei“, so der Kommandant. Für ihr Engagement und ihren Einsatz bedankte sich Ziegler herzlich.
Auch der organisatorische Aufwand war erheblich: Die drei Kommandanten der Wehr nahmen im vergangenen Jahr 282 Termine wahr. Mit Blick auf den Fuhrpark hob Ziegler hervor, dass einige Fahrzeuge bereits viele Jahre im Einsatz sind und Ersatzbeschaffungen dringend notwendig werden: „Um auch in Zukunft schnell, sicher und effektiv in Not geratenen Menschen helfen zu können, müssen wir in moderne, zukunftsweisende Fahrzeuge und Gerätschaften investieren.“
Zieglers Bilanz zeigte, dass die FF Osterhofen nicht nur ein verlässlicher Partner in Notsituationen ist, sondern auch eine engagierte Gemeinschaft, die sich kontinuierlich weiterentwickelt und für die Zukunft rüstet.
Brandsimulationsanlage ist hoch ausgelastet
Zwischen den Ausführungen von Manfred Ziegler berichtete Hans Ecker, stellvertretender Kommandant, über Übungen an der Brandsimulationsanlage (BSA). Diese bleibt ein zentraler Anlaufpunkt für Atemschutzgeräteträger aus der gesamten Region. Auch im vergangenen Jahr nutzten zahlreiche Feuerwehrleute die Möglichkeit, dort unter realitätsnahen Bedingungen zu üben. Die hohe Auslastung der Anlage verdeutlicht den Stellenwert dieses Trainingsangebots, stellte jedoch auch die Verantwortlichen vor Herausforderungen.
Insgesamt 1060 Atemschutzgeräteträger aus dem Regierungsbezirk Niederbayern nahmen an den 29 Übungssamstagen teil. Ergänzt wurde das Teilnehmerfeld durch Kameraden von Partnerwehren aus dem österreichischen Innkreis und aus Tschechien. Trotz des großen Engagements des Ausbilderteams konnten aufgrund der enormen Nachfrage nicht alle Übungsanfragen berücksichtigt werden. Neben den Übungssamstagen wurden zudem mehrere Abendtermine speziell für die Atemschutzgeräteträger der Stadtwehren abgehalten. Insgesamt investierten die Ausbilder 930 Arbeitsstunden in den reibungslosen Betrieb der BSA. Allerdings macht sich das Alter der Anlage zunehmend bemerkbar: Der Grundcontainer, der seit 2004 im Einsatz ist, zeigt immer häufiger technische Störungen. Daher laufen derzeit Verhandlungen zwischen den Betreiberstandorten und der Regierung, um die Container zu modernisieren.
Dank an das Ausbilderteam
Hans Ecker, der im Namen der drei Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Osterhofen sprach, bedankte sich beim Ausbilderteam. Die BSA bleibe eine tragende Säule der Feuerwehr-Ausbildung in der Region.
Alina Stanelle und Florian Domasko berichteten über Aktionen der Jugendfeuerwehr, Michaela Baumgartner stellte die verschiedenen Aktivitäten der Osterhofener Feuerwehrknirpse dar. Schließlich wurden verdiente Vereinsmitglieder geehrt: für 30-jährige aktive Dienstzeit Robert Schneider und Markus Urlberger, für 20 Jahre Christian Sicheneder. Das Ehrenzeichen des Vereins in Bronze ging an Daniel Urmann, das Ehrenzeichen des Vereins in Silber an Michael Zelzer, Stefan Harass, Alexander Gerstl und Sebastian Ortner. Das Ehrenzeichen des Vereins in Gold gab es für Oliver Weininger, Robert Schneider und Hans Ecker. Ehrenkommandant Max Hupfloher erhielt das Zivilehrenzeichen mit Kranz in Silber, genauso wie der 3. Vorsitzende Stefan Baumgartner. Günther Apfelbeck wurde die Ehrennadel verliehe
Dank für ehrenamtlich geleistete Stunden
Kreisbrandinspektor Jürgen Kainz freute sich über das Engagement der Feuerwehr im gesellschaftlichen Leben der Stadt Osterhofen. „Es ist wichtig, dass der Verein gut funktioniert und die Leute Spaß haben, das baut die Kameradschaft auf.“
Von den Zahlen und Berichten zeigte sich Pfarrer Christian Altmannsperger überwältigt. Auch er bedankte sich für die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden.
Bürgermeister Thomas Etschmann bedankte sich im Namen der Stadt Osterhofen. „24/7 – unsere Freizeit für ihre Sicherheit“ – unter diesem Motto übernehmen die Wehren im Osterhofener Stadtgebiet mit über 830 Aktiven Verantwortung für sich und für andere.
Die bisherige Vorstandschaft wurde per Handzeichen einstimmig entlastet. Dann konnte neu gewählt werden: Als 1. Kommandant wurde Manfred Ziegler im Amt bestätigt. Genauso wurden Hans Ecker als 2. Kommandant und Markus Urlberger als 3. Kommandant wiedergewählt. 1. Vorsitzender des Vereins bleibt Daniel Urmann. Als 2. Vorsitzender wurde im zweiten Wahlgang – im ersten gab es eine Stimmengleichheit mit Kandidat Jan-Dirk Schröder – Helmut Saller wiedergewählt. 3. Vorsitzender ist Stefan Baumgartner, Kassier Philipp Ecker, Schriftführerin Sabrina Edmeier. Als Beisitzer wurden Elisabeth Ortner und Stefan Harass gewählt. Kassenprüfer sind Thomas Herold und Markus Stern.
Bericht PNP