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Haus explodiert: Mettener bunkerte hochgefährliche Chemikalien

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Der Mettener (53), dessen Haus in der Waldstraße samt Ferrari und dickem BMW am Dienstag in die Luft flog, wird in der Gemeinde als fleißiger, guter Handwerker geschätzt. Von seinem gefährlichen Hobby, mit Säuren und Chemikalien zu hantieren, wussten wohl die wenigsten. Nur mit viel Glück ist bei dem spektakulären Brand mit mehreren Explosionen – ausgelöst durch Gasflaschen und Munition – niemand verletzt worden. Hunderte Einsatzkräfte waren bis kurz nach Mitternacht mit dem Fall beschäftigt. Erst dann konnten die rund 300 vorsorglich evakuierten Nachbarn wieder in ihre Häuser.

Magnesium in Pulverform, Salpetersäure, Salzsäure, Ameisensäure, Toluol – alles Gefahrstoffe, die sich zum Bau von Bomben eignen. Sie finden sich nach DZ-Informationen unter anderem auf der stattlichen Chemikalienliste von Polizei und Feuerwehr. Der Mettener, der zusammen mit seiner Mutter (81) in dem nun zerstörten Haus wohnte, kennt sich offenbar sehr gut aus mit hochexplosiven Stoffen; er soll auch Rohrbomben gebaut haben. Die Ermittlungen förderten dazu eine umfangreiche Sammlung an Munition zutage, die von der 9-mm-Patrone bis zu Panzerbrecher-Munition einiges zu bieten hat. Auch Packungen mit Zündhütchen wurden entdeckt – und das alles laut Polizei ohne waffen- und sprengstoffrechtliche Genehmigung.

Welchen Zündstoff dieser Fall birgt, wurde noch einmal Mittwoch Mittag deutlich, als der Fahrer des Abrissbaggers auf eine Granate stieß. Der 53-Jährige, der zunächst festgenommen worden war, konnte nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Deggendorf wieder auf freie Fuß gesetzt werden. Die Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts des fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und wegen waffen- und sprengstoffrechtlicher Verstöße laufen weiter.  PNP

Die Feuerwehr Osterhofen wurde zur Unterstützung mit Atemschutzgeräteträger und CSA-Träger nach Metten gerufen.