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Flammendes Inferno in eiskalter Nacht

 

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27.02.2018 Betriebsgebäude der Schreinerei brannte komplett aus 1,5 bis 2 Millionen Euro Schaden.  18 Wehren im Einsatz.

Seniorchef Rudi Gerhardinger steht am Mittwochvormittag schockiert und fassungslos vor den noch qualmenden Überresten seiner Schreinerei, seine Tochter Beate Sonnleitner, die den Betrieb heute in dritter Generation führt, hat dränen in den Augen: In nur einer Stunde hat in der Nacht zuvor ein Großfeuer ihr Lebenswerk vernichtet.
Es war nicht mehr viel zu retten, als kurz nach 23 Uhr die alarmierten Feuerwehren am Einsatzort eintrafen: Die 60 Meter lange Halle am Ortsende Richtung Galgweis stand bereits voll in Flammen, das Dach war schon eingestürzt. Zum Glück befanden sich keine Personen im Gebäude.


Zeitweise bis zu 240 Einsatzkräfte aus 18 Feuerwehren taten ihr Mögliches, um das flammenden Inferno zu bekämpfen, doch das Feuer hatte sich binnen weniger Minuten schon zu weit ausgebreitet. Der starke Ostwind mit heftigen Böen erschwerte die Arbeit obendrein, so dass die Feuerwehrleute die umliegenden Gebäude vor dem Funkenflug abschirmen mussten. Gegen Mitternacht hatten die Einsatz Kräfte die Flammen soweit unter Kontrolle, dass ein Teil der Feuerwehren abgezogen werden konnten. Wir können einige Schlauchleitungen zurückbauen und werden mehr Atemschutzgeräteträger einsetzen, verkündete Helmut Leberfinger von der UG-ÖEL.
Etwa 150 Feuerwehrleute waren ab 0.30 Uhr noch im Einsatz, während sich die Löscharbeiten deutlich länger hinzogen. Angerückt war auch das BRK mit 20 Mann, um die Einsatzkräfte abzusichern, ebenso stand das THW zur Einsatzberatung bereit. Die Einsatzleitung hatte der Kommandant der Feuerwehr Gergweis, Karl Schmid. Unterstützt wurde er von Kreisbrandrat Alois Schraufstetter, KBI Erwin Wurzer, KBM Christoph Thiele und KBM Manfred Ziegler.
Neben den Feuerwehren aus Gergweis, Osterhofen, Galgweis, Göttersdorf, Oberndorf, Künzing, Forsthart, Otzing, Aholming, Plattling ( AB- Besprechung ), Untergessenbach, Schwarzach, Deggendorf ( Messen ) und der UG-ÖEL waren die Feuerwehren aus Roßbach, Hartkirchen, Arnstorf, Münchsdorf und Walchsing zur Unterstützung zum Brandort gekommen.
Da eine sehr große Menge Löschwasser benötigt wurde, musste ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingesetzt werden. Befüllt wurden diese an den Feuerwehrgerätehäusern in Oberndorf und Gergweis. Aufgrund der frostigen Temperaturen waren auch Streufahrzeuge erforderlich.
KBM Ziegler spricht von einer enormen körperlichen Belastung, der die Einsatzkräfte bei gut zwölf Minusgraden ausgesetzt waren. Teils sei die Schutzkleidung mit einer zwei Zentimeter dicken Eisschicht bedeckt gewesen, auch die Verschlüsse der Lungenautomaten froren an den Gesichtsmasken fest. Vorsorglich verständigte Ziegler auch die Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, die Klärwärter Norbert Leitl zum Brandort mitbrachte: Dieser musste nachsehen, ob von einem brennenden Heizöltank evtl. Gefahr für die Kanalisation ausgeht.
Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Der Brandschaden dürfte nach derzeitigen Erkenntnissen bei 1,5 bis 2 Millionen Euro liegen. Die Ermittlungen am Brandort hat noch in der Nacht der Kriminaldauerdienst der Kripo Straubing aufgenommen. Angaben zur Brandursache können derzeit noch nicht gemacht werden.
Die Schadenssumme ist über die Brandversicherung gedeckt. Lediglich bei den ausgebrannten Fahrzeugen, die zum Fuhrpark seines Schwiegersohnes gehören, ist die Schadensreglung laut Gerhardinger noch nicht abgeklärt. Aufgeben werden er und seine Tochter nicht: Auf geht’s Papa, das bauen wir wieder auf, sagte Beate zu ihrem Vater und jeder merkte, wie sehr ihr der Schreinereibetrieb am Herzen leigt.